Die Pest

Pest

Viele Seuchen hatten ihre „Unterstützung“ in Mangelernährung, dem engen Zusammenleben von Menschen vor allem in den Stadtvierteln, die die ärmere Bevölkerung bewohnte und den hygienischen Verhältnissen, die der Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten förderlich waren. Diese traten in vielfältiger Weise auf, die Pest ist jedoch von ihren medizinischen Aspekten her und in zeitgenössischen Quellen sehr ausführlich und eindeutig beschrieben. Die medizinische Fakultät der Universität Wien stand hier vor eine besonders anspruchsvollen Herausforderung, immerhin war diese aufgefordert den Ursachen der Epidemie auf den Grund zu gehen und wirkungsvolle Maßnahmen zu entwickeln, deren Umsetzung ein erneutes Auftreten dieser Seuche verhindern sollte.

Als einer der Gründe für den Ausbruch der Pest wurde unmoralisches und fehlerhaftes Verhalten der Menschen gesehen. Wallfahrten, Bitt- und Dankprozessionen besonders in im gegenreformatorisch geprägten Regionen gehörten zum „Instrumentarium“ mit dem auf solche und andere Katastrophen reagiert wurde. Vielfach wurde die Aufstellung von Säulen zur Erinnerung an diese schwierigen Situationen und zur Mahnung, sich in der von Kirche und Politik definierten „richtigen“ Weise zu verhalten, aufgestellt. In gewisser Weise stellen sie jedoch auch ein politische Signal dar, sie sind „Säulen der Macht“ wie Christine Boeckl beschreibt.

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Die überaus reichhaltigen Quellen des Komitatsarchivs Sopron, lassen eine beeindruckende Darstellung des Umganges mit dieser Seuche in einer Stadt zu, die an sich über ein sehr gut funktionierendes Gesundheitswesen verfügte. Mit Unterstützung der Aktion Österreich–Ungarn war es Anita Dominkovitsné Sakacz im Rahmen eines Projektes möglich, diese Situation zu beschreiben.

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